Interview mit unserem Kreisvorsitzenden Raphael Schäfer!

Raphael Schäfer im Interview mit der Saarbrücker Zeitung - zu unserem Wahlprogramm, wichtigen Themen und seine persönliche Motivation.

Herr Schäfer, der CDU-Kreisverband hat für Saarlouis ein eigenes Programm für die Landtagswahl aufgestellt. Gibt es so etwas auch für die anderen Landkreise?

Raphael Schäfer: Nein, das ist meiner Kenntnis nach ein Alleinstellungsmerkmal, sowohl was die anderen Parteien anbelangt, aber auch innerhalb der CDU Saar. Uns war es wichtig, den Menschen unsere regionalen Interessen und Projekte aufzuzeigenzeigen. Themen, wie bspw. die Innere Sicherheit, sind primär Sache der Landespartei, aber die regionale Ebene sollte sich in meinen Augen schwerpunktmäßig für die Infrastruktur vor Ort einsetzen. Das ist die Kernkompetenz des Kreisverbandes.

Aktuell ist die Energieversorgung ein großes Thema. Gehört die auch dazu?

Raphael Schäfer: Natürlich. Wir haben u. a. die Nachnutzung des Kraftwerkgeländes Ensdorf auf der Agenda. Als Alternativstandort für SVolt eignet es sich zwar nicht, aber man muss wirklich überlegen, wie man diese Brachflächen noch einmal reaktivieren kann. Gemeinsam mit der VSE möchten wir das schnellstmöglich auf den Weg bringen. Das Gelände ist hervorragend an Wasser, Schiene und Straße angebunden. Es gibt dort nur leider die Altlasten-Problematik, die gelöst werden muss.

Welche weitere Themen sind Ihnen noch wichtig für den Landkreis Saarlouis?

Raphael Schäfer: Da haben wir in unserem Programm eine Vielzahl aufgeführt. Wir bekennen uns klar zu Ford und zur Dillinger Hütte, auch die Reaktivierung der alten Bahnstrecken ist uns sehr wichtig. Wie schnell das geht, hängt natürlich auch vom Bund ab, aber gewisse Strecken sollten priorisiert werden. Bei der Niedtalbahn ist unser Ziel, die Verbindung bis Luxemburg zu erweitern. Einerseits, um die Stau-Problematik an der Landesgrenze zu entschärfen, andererseits natürlich ganz aktuell auch wegen der hohen Spritpreise und der ökologischen Aspekte. Eine gute Zugverbindung ab Dillingen als zentralen Dreh- und Angelpunkt wäre ein riesiger Vorteil. Für mich als Saarlouiser ist die ÖPNV-Anbindung zum Industrie- und Gewerbegebiet Lisdorfer Berg ein wichtiges Anliegen. Dafür müssen alle Player, Land, Landkreis und Stadt, zusammenarbeiten und die Kosten teilen. Fakt ist aber: Die Anbindung muss endlich kommen.

Welche Punkte sind in Merzig-Wadern wichtig?

Raphael Schäfer: Für die Menschen im Landkreis Merzig-Wadern, auch „grüner Kreis“ genannt, ist die Nordsaarlandstraße nach wie vor ein riesiges Thema. Die medizinische Versorgung ist ein weiterer wichtiger Punkt. Wir wollen, dass in jeder Gemeinde ein medizinisches Versorgungszentrum entsteht. Das ist für die Region ganz zentral.

Für Sie wäre es im Landtag schon die zweite Amtszeit. Ändert sich damit etwas für Sie?

Raphael Schäfer: Das hängt von vielen Faktoren ab. Zum einen wollen wir natürlich das bestmögliche Ergebnis für die CDU im Saarland, aber auch in unseren beiden Landkreisen erzielen. Ansonsten werden meine Themenschwerpunkte – Innenpolitik, Kommunales und Sport – auch weiter die selben bleiben. Grade der Sport ist mir ein Herzensanliegen.
Kommunalpolitisch ist klar, dass neue Förderprogramme kommen müssen. Die Kommunen sind einfach zu knapp bei Kasse, da muss der kommunale Finanzausgleich wieder auf die
Agenda. Ich werde dafür eintreten, dass das Land hier auch mehr Geld zur Verfügung stellt. Und beim Thema Sicherheit ist klar: Wir brauchen mehr Polizei in der Fläche.

Momentan liegt die CDU in Umfragen deutlich hinter der SPD. Rechnen Sie sich dennoch Chancen auf einen Wahlsieg aus?

Raphael Schäfer: Wir stecken da nicht den Kopf in den Sand. Diese Umfrage vor vier Wochen hat natürlich weh getan. Aber ich vergleiche das gerne mit dem Sport: Ich bin Mittel- und
Langstreckenläufer, die haben bekanntlich gute Ausdauer. Anke Rehlinger, mit der ich zusammen im Verein bin, ist Kugelstoßerin – die starten stark, aber ihnen geht schnell die Puste aus. Ich glaube, es wird ein knappes Rennen. Es ist zudem nicht klar, wie oder ob sich die weltpolitische Lage auf die Wahl auswirken wird. Unser Ziel ist es natürlich, die Ziellinie
als Erster zu überqueren.

Sie treten hier im Wahlkreis direkt gegen Rehlinger an, die SPD-Ministerpräsidentin werden will. Wie fühlt sich das an?

Raphael Schäfer: Vor fünf Jahren war ich auf einem Nachrückerplatz, heute bin ich Spitzenkandidat im Wahlkreis. Als Kreisvorsitzender bin ich in die Fußstapfen von Peter Altmaier und Franz-Josef Berg getreten. Das sind schon große Herausforderungen, die ich mit Demut annehme. Die Verantwortung ist gewachsen, aber auch das bin ich aus dem Sport gewohnt und
übernehme sie gerne. Ich bin Lokalpatriot und werde sehr deutlich für die Interessen des Landkreises Saarlouis und der gesamten Unteren Saar eintreten, aber natürlich auch für meine
Heimatstadt Saarlouis. Mit einem starken Team an meiner Seite freuen wir uns auf den politischen Wettbewerb.